Starke Wurzeln – junge Triebe

Erfolge in der Vergangenheit sind schön, aber niemand kann sich darauf ausruhen. Während es vor 160 Jahren eine Ehre war, im Liederkranz mitsingen zu dürfen – Landwirt sollte man am besten auch sein – braucht es heute schon kluge Konzepte, um Männer zu gewinnen und zu halten. Vor allem die Männer im besten Alter! Warum sollte es in der heutigen Zeit überhaupt noch reine Männerchöre geben? Wegen des besonderen Klanges! Genauso, wie reine Frauen, Kinder und gemischte Chöre erhaltenswert sind.  Diese Vielfalt bereichert die Chorszene und dafür lohnt sich jeder Einsatz. Werfen Sie doch mal einen Blick von heute in unsere Vergangenheit.

  • 2. Februar 1858

     

    Vereinsgründung

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    Fast kurios mutet es an, wenn in der Kornwestheimer Chronik unter dem 19. Januar 1858 vermerkt ist, dass die Abhaltung einer Winterabendschule für Bauernsöhne mit der Begründung abgelehnt wurde, dass seit etwa drei Wochen in hiesiger Gemeinde sich ein Gesangverein gebildet habe, dem 64 junge Leute beigetreten sind, die jeden Abend in der Schule eine Zusammenkunft haben. Wollte man nun an den Abenden auch landwirtschaftliche Vorlesungen halten, würde sich beides zerschlagen. Also: Der Gesangverein war wichtiger – und das im von bäuerlicher Tradition geprägten Kornwestheim!

    Der Kornwestheimer Lehrgehilfe Gotthilf Sigle gründete den Verein am 2. Februar 1858 mit dem Namen „Gesangverein“. Provisor Sigle hatte sowohl die musikalische Leitung als auch die Vereinsführung inne. Mitglieder waren es 32 bis 36 teils verheiratete, teils ledige Männer, wie Herr Sigle in seinem Brief vom 16. Dezember 1891 an den damaligen Chorleiter Christian Lober schrieb.

  • 2. Mai 1875

    Fahnenweihe

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    Der Aufschwung des Vereins ab dem Jahr 1872 führte zum Wunsch nach dem Besitz einer Fahne – Sinnbild der Zusammengehörigkeit. Das Fest der Fahnenweihe konnte, nach einer erfolgreichen Sammlung bei der Einwohnerschaft, am 2. Mai 1875 gefeiert werden. Das großartige Fest mit 800 Sängern, das auf dem Festplatz in den Gärten gegenüber dem Löwen westlich der Ludwigsburger Straße gefeiert wurde, war ein herausragendes Ereignis in Kornwestheim. Die schön gearbeitete Fahne – Standarte mit goldgestickter Korngarbe auf dem Vordergrund, während die Rückseite den inhaltsschweren Spruch trägt: „Nur im Liede blüht das Schöne“ – wurde von einer der Festjungfrauen mit sinnigem Gedicht dem Fahnenjunker überreicht.

     

    2. Mai 1875

  • 25. Mai 1885

     

    Gausängerfest

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    Das Gausängerfest vom „Sängerbund Mittlerer Neckar“ wurde am Pfingstmontag, 25. Mai 1885, vom Liederkranz in Kornwestheim ausgerichtet. 20 Vereine mit 15 Fahnen zogen in stattlichem Festzuge bei prächtigem Wetter durch die Straßen Kornwestheims. Dieses gelungene Fest brachte dem Liederkranz hohes Ansehen.

  • 16. Dezember 1891

    Vereinschronik durch Schullehrer Lober

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    Als im Jahr 1887 Schullehrer Lober die Chorleitung übernahm, erhielt der Verein die dringend notwendige Stabilisierung und chorische Konsolidierung. Christian Lober hat sich aber weitere Verdienste erworben: Als Schriftführer des Vereins hat er die Chronik des Liederkranz im Dezember 1891 in einem Urkundenbuch angelegt und bis in das Jahr 1858 zurückgeführt. Die Dokumentation der Vereinsgründung stützt sich auf einen im Original erhaltenen Brief des Vereinsgründers Gotthilf Sigle, datiert vom 16. Dezember 1891.

     

    16. Dezember 1891

  • 30. Juli 1922

     

    1. (vereinsinternes) Gartenfest

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    Für das Jahr 1922 verzeichnet die Chronik: „Zum Schluss der Singstunden versammeltem sich die Sänger Sonntagnachmittag, 30. Juli, im Löwengarten. Bei Anwesenheit einer schönen Anzahl passiver Mitglieder gaben die Sänger ihre Weisen zum Besten.“ Dies war das erste – vereinsinterne – „Gartenfest“ des Liederkranzes. Und es wurde fortgesetzt, wie die Chronik des Jahres 1923 belegt: „Am 10. Februar wurde der im Herbst gekaufte Wein abgelassen, Bestand 450 l.“ Und: „Am 21 Juli, einem prächtigen Sommerabend, fanden sich die Sänger mit einer Anzahl passiver Mitglieder im Garten unseres 1. Tenoristen Adolf Ergenzinger zu einem Krüglesabend zusammen. Bei großem Liedersang und Lampionsbeleuchtung sprachen wir unserem Uhlbacher kräftig zu und bald herrschte heitere Stimmung.“

     

  • 3. November 1925

    50-jähriges Fahnenjubiläum

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    Das 50-jährige Fahnenjubiläum am 3. November 1925 wurde in festlicher Feier im Schwanensaal im Beisein von Lehrer Lober und am darauffolgenden Tag mit Festzug und Festkonzert in der Turnhalle der Schillerschule begangen. „Ein großes Ereignis, ein Ehrentag für den Verein“, wie Schriftführer Gottlob Bäder feststellte.

     

    3. November 1925

  • 1. Juli 1933

     

    Jubiläum 75 Jahre

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    Eine Krise überschattete den Verein, als er sich anschickte, am 1. Juli 1933 sein 75-jähriges Bestehen zu feiern: Die Dirigentenstelle war verwaist. Doch Gauchormeister Arnold sprang ein und unter seiner Stabführung bot der Liederkranz im Schwanensaal ein Konzert, das in chorischer Hinsicht zu einem bemerkenswerten Markstein wurde und die Sängerschar dermaßen beflügelte, dass sie vier Wochen später beim großen Heilbronner Liederfest erstmals nach 13 Jahren wieder an einem Wertungssingen teilnahm und glänzend abschnitt. Der Liederkranz stand in voller Blüte. So verzeichnet das Jahr 1933 80 aktive und 111 passive Mitglieder.

    Ein weiterer Höhepunkt war das fünfte Kreisliederfest des Schillergaus, das am 29. und 30. Juni 1935 in Kornwestheim stattfand und 3.500 Sänger in die Stadt brachte.

  • 13. Juli 1947

    Stadtgartenkonzert mit dem Männergesangverein

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    Der erste öffentliche Auftritt nach dem Krieg war das am 13. Juli 1947 gemeinsam mit dem Männergesangverein durchgeführte Stadtgartenkonzert unter der gemeinsamen Stabführung von Chorleiter Erich Zimmermann.

    Der Neuanfang nach dem Kriege war besonders schwer. Nach der ersten Versammlung am 3. Dezember 1946 im Wilden Mann fand am 22. Januar 1947 im Hasen die erste Singstunde mit 43 Sängern statt, und zwar mit dem von der Militärregierung zurückerkämpften Flügel, den diese bei Julius Ulrich requiriert hatte. Am Silvesterabend 1947 wurde auch das im Liederkranz zur Tradition gewordene Singen in der Dorfkirche wieder Wirklichkeit und am 24. Januar 1948 fand der erste Familienabend nach dem 2. Weltkrieg statt.

    An einem Sonntagnachmittag im Sommer 1947 fand auch das erste Gartenfest nach dem Krieg statt, die Sänger trafen sich wiederum im garten von Adolf Ergenzinger in den Karlsgärten.

    13. Juli 1947

  • Sommer 1950

     

    Das Gartenfest wird öffentlich

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    Nachdem in den Jahren 1948 und 1949 kein Gartenfest stattfand, gab es im Jahr 1950 etwas Neues: „Ein öffentliches Gartenfest soll dieses Jahr vom Stapel gehen“, hatte der Ausschuss beschlossen. Dieses fand, wie in den folgenden Jahren auch, wieder beim Rondell statt. Mit wenigen Ausnahmen folgte nun Jahr für Jahr ein Gartenfest. Das Speisenangebot wurde größer, es gab „Schützenwürste“ oder Heiße Rote und Heringsbrötchen. Und das Fest dauerte von Samstagnachmittag bis Sonntagabend. So blieb es lange Zeit, bis ab 1967 an drei Tagen gefeiert wurde, und seit 1975 geht das Fest über vier Tage von Freitag bis Montag. Und im Jahr 1970 kamen die knusprig gegrillten Hähnchen und etwas später der gegrillte Schweinebauch hinzu.

  • 21. Juni 1958

    Festbankett zum 100-jährigen Jubiläum

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    Die Feier zum 100-jährigen Bestehen wurde mit der Weihe einer neuen Fahne verbunden. Gefeiert wurde auf dem Zuckerrübenplatz im großen Festzelt und in eigener Bewirtschaftung. Trotz der Enttäuschung, dass der zugesagte Gausängertag nicht veranstaltet wurde, war das Fest ein großartiger Erfolg. Der Verein bedeute ein Stück Alt-Kornwestheim, betonte Oberbürgermeister Kercher, der bereits beim 75-jährigen Jubiläum als Festredner teilnahm. Das Festbankett am Samstag, 21. Juni 1958, wurde von der Chorgemeinschaft Zimmermann, der die Chorvereinigung Asperg, Liederkranz Eglosheim, Männergesangverein Kornwestheim und Liederkranz Kornwestheim angehörten, bestritten. Die Fahnenweihe nahm Rektor Fischer, der Vorsitzende des Schillergaus, vor. Höhepunkt im 100. Vereinsjahr war die Verleihung der Zelterplakette, die dem Liederkranz in einer schönen Feier durch Oberbürgermeister Kercher überreicht wurde.

    Zum fest gefügten Jahresablauf gehörten seit geraumer Zeit der Familienabend mit Konzert, das Gartenfest und das Silverstersingen in der Martinskirche.

     

    21. Juni 1958

  • 25. Mai 1979

     

    Partnerschaft mit den New Music Makers

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    Der Gründung der Städtepartnerschaft zwischen der Stadt Kornwestheim und der englischen Stadt Eastleigh im Jahr 1978 folgte im Jahr darauf die Partnerschaft zwischen dem Liederkranz und den New Music Makers aus Eastleigh. Dieser junge, 1970 gegründete gemischte Chor besuchte vom 25. bis 28. Mai 1979 den Liederkranz in Kornwestheim. Die englischen Gäste wurden offiziell durch die Stadt empfangen. Höhepunkt dieser ersten Begegnung war zweifellos das erste deutsch-englische Chorkonzert in der Geschichte des Liederkranzes, mit Titeln von „Yesterday“ bis „Tiritomba“. „Ein schlichtweg großer Erfolg, ein Erlebnis für Freunde des Chorgesangs“, wie die Kornwestheimer Zeitung schrieb.

  • 1987

    Chorleiterwechsel zu Gudrun Denk

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    Wichtiges Ereignis im Jahr 1987 war der Wechsel des Dirigentenstabes. In 18 Jahren zuvor hat Chorleiter Ingo Sautter durch neue Ideen und Anregungen zum Aufschwung des Liederkranzes beigetragen. Er übergab nun den Dirigentenstab an Gudrun Denk. Nach fast 130 Jahren Vereinsgeschichte wurde der Liederkranz nun erstmals von einer Frau, einer jungen, engagierten Chorleiterin, dirigiert und zu neuen Höhen geführt. Das erste Konzert mit der neuen Chorleiterin Gudrun Denk im Jahr 1988 mit „Romantischer Musik“, „Liebesliedern“ und „Fiesta Brasiliana“ war ein gelungenes Debüt und ein voller Erfolg. Ebenso gelungen war das Jahreskonzert 1989 mit Werken von Friedrich Silcher anlässlich dessen 200. Geburtstages sowie tschechischen Tanzliedern und dem Potpourri „Italienreise“. Auch anlässlich seines Konzerts zum Silcherjahr im Glasperlenspiel in Asperg wurde dem Liederkranz viel Beifall gespendet und in der Presse hohes sängerisches Niveau bescheinigt. „Weiter so, denn so macht Singen Spaß! Und zwar den Sängern wie den Zuhörern.“ Dies war auch Kommentar der Presse zum Jahreskonzert 1990 mit bekannten Melodien aus Klassik und Operette. Einen chorischen Höhepunkt stellte auch das Kirchenkonzert in der evangelischen Martinskirche im Jahr 1993 mit der „Messe breve“ von Charles Gounod und Werken von Schubert dar. „Hymnisch und ergreifend vom Auftakt bis zum imponierenden Schubert-Finale“ berichtete hierzu die Kornwestheimer Zeitung.

     

    1987

  • 2. Februar 2008

     

    Festakt zum 150-jährigen Jubiläum

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    Das Jubiläum zum 150-jährigen Bestehen wurde ganz groß gefeiert. Auftakt war der Festakt am 1. Februar im Rathausfoyer mit Ausstellungseröffnung und Präsentation der Festschrift. Den Festvortrag hielt Reinhold Kienzle: „Der Liederkranz im Wandel der Zeit“. Zwei Tage darauf, am Sonntag, 3. Februar, folgte ein feierlicher Festgottesdienst in der evangelischen Martinskirche.
    Wir laden gern uns Gäste ein“ – mit diesem Operettenzitat hatte der Liederkranz zum Festkonzert eingeladen. Und die Gäste kamen in Scharen: Der Bürgersaal im Ludwigsburger Forum war ausverkauft am 26. April 2008. Liederkranz, Bottwartäler Winzerchor und das Sinfonieorchester der Städtischen Orchester Kornwestheim präsentieren einen glanzvollen Opern- und Operettenreigen zum Jubiläum. Das Finale mit Melodien von Giuseppe Verdi und Carl Zeller wurde von allen 130 Beteiligten auf der Bühne mit so viel mitreißendem Temperament vorgetragen, dass das Publikum gar nicht genug bekommen konnte und sich noch zwei Zugaben erklatschte. Ein Höhepunkt war auch die Verleihung der Conradin-Kreutzer-Tafel beim Landesmusikfestival am 28. Juni 2008.
    Ein weiterer Höhepunkt war die Fertigstellung und Inbetriebnahme der Festscheune auf dem neuen Festplatz, was den Arbeitsaufwand beim Gartenfest erheblich reduzierte.
    Das Jubiläumsjahr klang aus mit einem Gästesingen in der Osthalle, das am 12. Oktober gemeinsam mit dem Männergesangverein durchgeführt wurde.

  • 7. Juli 2017

    1. Musik- und Gartenfest

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    Das Gartenfest des Liederkranzes war ebenso Routine wie das Musikfest der Städtischen Orchester auf dem Marktplatz. Beide gehörten zum Kornwestheimer Festkalender wie der Dotter zum Ei. Beide Vereine führen dieses weit und breit schönste Gartenfest nun gemeinsam durch. Eine mutige aber zukunftssichernde Entscheidung.

     

    7. Juli 2017

  • 28. April 2018

     

    Festkonzert zum 160-jährigen Jubiläum

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    Highlights aus Oper und Operette präsentieren der Liederkranz und der Bottwartäler Winzerchor und begeistern mit ausgezeichneten Chören und Solisten, unterstützt vom Stuttgarter Operettenensemble. Unvergessene Opern- und Operettenchöre großer Meister wie A. Lortzing (Der Waffenschmied), G. Verdi (Der Troubadour), W.A. Mozart (Die Zauberflöte), C.M. von Weber (Der Freischütz), R. Wagner (Der fliegende Holländer) u.a. fanden großen Anklang vor ausverkauftem Haus.

  • 2020

    Zusammenkünfte in Vereinen untersagt (Corona VO)

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    Die Corona-Pandemie stellt die Welt auf den Kopf. Um die Verbreitung des Corona-Virus einzudämmen wird das öffentliche wie das private Leben in nie gekanntem Ausmaß eingeschränkt. Mit der Corona-Verordnung vom 17. März 2020 werden Schulen und Hochschulen geschlossen, Gottesdienste, Versammlungen und Veranstaltungen untersagt und eben auch Zusammenkünfte in Vereinen verboten. Eine Woche nach der Jahreshauptversammlung am 11. März und der (vorerst) letzten Singstunde am 12. März finden bis auf Weiteres keine Chorproben mehr statt. Das Jahreskonzert am 9. Mai wurde abgesagt, ebenso wie der Jahresausflug am 16./17. Mai und die Kornwestheimer Tage am 20./21. Juni.

     

    2020